Wer schwitzt, verliert viel Flüssigkeit, sollte demnach bei großer Hitze viel trinken. Für Herzkranke gilt dieser Rat allerdings nicht uneingeschränkt: Sie sollten in Hitzeperioden unbedingt auf ihre tägliche Trinkmenge achten, denn zu viel Flüssigkeit kann ihnen durchaus schaden.
„Eine zu hohe Flüssigkeitszufuhr kann bei Menschen, die an einer Herzschwäche leiden, zu einer Verschlechterung der Herzleistung führen. Wenn der Körper die zusätzlich aufgenommene Flüssigkeit zum Beispiel nicht vollständig ausscheiden kann, kann sich diese in der Lunge oder den Beinen ansammeln“, sagt Dr. Christoph-Gerard Stein, Arzt bei der AOK Hessen. Auch die Medikamente sollten gecheckt werden: Bei extremen Hitzephasen kann bei Herzkranken eine Änderung der Dosierung ihrer Herzmedikamente notwendig sein. „Das kann blutdrucksenkende Medikamente wie Betablocker oder ACE-Hemmer betreffen, aber auch sogenannte Diuretika, die den Körper entwässern“, so Stein weiter. Es ist somit sinnvoll, dies mit der behandelnden Praxis zu besprechen.
Wegen Wasser zunehmen
Die Deutsche Herzstiftung empfiehlt Menschen mit Herzschwäche, sich jeden Tag vor dem Frühstück, nach dem ersten Toilettenbesuch zu wiegen. Der Vergleich mit den Werten des Vortages hilft, die Flüssigkeitsbilanz des Tages in etwa einzuschätzen: „Ist das Körpergewicht um mehr als ein halbes Kilo gestiegen, war die Trinkmenge vermutlich zu hoch. Wer trotz Trinkens abgenommen hat, sollte vielleicht die Dosierung der Entwässerungsmittel herabsetzen – aber immer nur in Abstimmung mit dem Arzt oder der Ärztin“, sagt Stein. Schwankungen im Bereich von einem Kilo gelten als normal, wichtig ist allerdings, Gewichtsveränderungen über mehrere Tage, die in die gleiche Richtung gehen, zu erkennen.
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